Nach mehr als 30 Jahren Gesamttätigkeit für den Deutschen Musikrat hört BDO-Ehrenmitglied Rüdiger Grambow als Präsidiumsmitglied des Deutschen Musikrats auf. Bei der Generalversammlung am 21. Oktober im Berliner Abgeordnetenhaus wurde er in Anerkennung seiner Verdienste zum Ehrenmitglied gewählt. BDO-Präsident Ernst Burgbacher: "Ich bin Rüdiger Grambow für sein langjähriges Wirken als Vertreter des Amateurmusizierens im Deutschen Musikrat äußerst dankbar. Wie kaum ein anderer hat er über viele Jahre hinweg dafür gesorgt, dass das Amateurmusizieren im Deutschen Musikrat den ihm zustehenden Stellenwert bekam.“

"Mir war es immer ein Anliegen, die Interessen des Amateurmusizierens zu vertreten, aber umgekehrt auch dem Amateurmusizieren andere Perspektiven zu vermitteln, also sozusagen Brücken zwischen der ,akademischen Ebene‘  und den eher ‚Bodenständigen‘ zu bauen“, so Rüdiger Grambow im Rückblick. "Beispielsweise ist es bei der Besetzung von Fachjurys sinnvoll, einen Blick über Fachgrenzen hinaus zu wagen, weil es ja um das Musizieren als solches geht und nicht nur um fachspezifische Besonderheiten einzelner Instrumentalsparten.“

Einige Jahre war Rüdiger Grambow stellvertretender Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft ‚Musikerziehung und Musikpflege‘, einer von der BDO (damals AVV) mitinitiierten Vorgängerinstitution des Deutschen Musikrats, die auch nach dessen Gründung 1953 als Beratungsgremium fortgeführt wurde. In dieser Arbeitsgemeinschaft waren der Verband deutscher Musikschulen, der Verband Deutscher Schulmusiker, die Musikhochschulen und Konservatorien, der Arbeitskreis für Schulmusik und allgemeine Musikpädagogik (AfS), das Generalsekretariat des DMR sowie Vertreter des vokalen und instrumentalen Laienmusizierens vertreten. Ziel der AGMM war es, durch Zusammenwirken aufeinander zuzugehen, sich näher kennenzulernen, gemeinsame Anliegen zu entdecken, die Weiterentwicklung der Ausbildungsgänge an Hochschulen und Konservatorien mehr auf die Belange der vokalen und instrumentalen Amateurmusik auszurichten sowie gemeinsame Anstrengungen zu unternehmen, den Bestand und die Fortentwicklung unserer Musikkultur in allen Erscheinungsformen zu befördern.

2012 übernahm Rüdiger Grambow interimistisch die Geschäftsführung der DMR gProjekt GmbH, um eine kurzfristig aufgetretene Vakanz auszufüllen. Davor und danach gehörte er dem Aufsichtsrat als Mitglied an. Die Projektgesellschaft ist Träger vieler bundeszentraler Fördermaßnahmen wie z.B. Jugend musiziert, Bundesjugendorchester und BuJazzO. Er arbeitete im Bundesfachausschuss ‚Musik und Gesellschaft‘ sowie im Redaktionsteam des ‚Musikforum‘ mit. Als einziger gehört er seit der Gründung 1986 bis heute dem Projektbeirat Orchester (Deutscher Orchesterwettbewerb) an.

Lange war Rüdiger Grambow Vorsitzender des Trägervereins der Bundesakademie für musikalische Jugendbildung Trossingen, wo er selbst einen berufsbegleitenden Lehrgang zur Ensembleleitung absolviert hatte und so den Wert der Einrichtung zu schätzen und zu vermitteln weiß. Dabei war er stets bestrebt, die Interessen von Bundesakademie und Deutschem Musikrat zu verknüpfen. So wurde beispielsweise auf seinen Vorschlag hin der Kammermusikkurs von ‚Jugend musiziert‘ zur regelmäßigen Durchführung an die Bundesakademie in Trossingen verlagert.

Beim Bund Deutscher Zupfmusiker wurde Rüdiger Grambow nach fast 30 Jahren als Präsident im Jahr 2014 zum Ehrenpräsidenten ernannt. Im BDO-Präsidium vertrat er sechs Jahre lang den Fachbereich Zupfmusik.

Der 71-Jährige Diplom-Wirtschaftsingenieur ist nach wie vor aktiver Mandolaspieler im Norddeutschen Zupforchester und Präsident des Landesmusikrats Hamburg. Auf europäischer Ebene ist er als Präsident der European Guitar and Mandoline Association im Einsatz. 1998 gründete er das Europäische Jugendzupforchester. Auch der Name "Eurofestival Zupfmusik“, der den Begegnungsaspekt zwischen den verschiedenen nationalen Strömungen der Zupfmusik hervorheben soll, geht auf seine Initiative zurück. Dieses Festival findet alle vier Jahre statt, das nächste Mal im Mai 2018, auf die Teilnahme freut er sich schon.