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Datum:
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Veranstaltungsort:
Warendorf
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Veranstaltungsnummer:
20
Beschreibung
„... in tempore belli“, so überschrieb Joseph Haydn seine Paukenmesse, und so könnte angesichts der weltpolitischen Lage auch das Motto der Heinrich Schütz-Woche 2024 lauten. Wir haben uns jedoch für den Dreischritt „Krieg – Frieden – Hoffnung“ entschieden, auch aus musikalischen Gründen. Drei bedeutende Werke umkreisen dieses thematische Spannungsfeld: Johann Sebastian Bachs h-Moll-Messe (daraus Kyrie II, Agnus dei und Dona nobis pacem), Joseph Haydns Missa in tempore belli (daraus einige Sätze) sowie ein bedeutendes Werk des frühbarocken Komponisten Giaccomo Carissimi Historia di Jephte, stilistisch zwischen Oratorium und Oper angesiedelt. Sein Ausgangspunkt ist der biblisch bezeugte Kampf des Volkes Israel gegen die Ammoniter. Die generalbassbegleitete Musik entfaltet sich zwischen dramatischen Chorsätzen und lyrischen Gesangspartien, wenn es um das tragische, ergreifende Geschick des Feldherrn Jephta und seiner Tochter geht. In den drei genannten Werken bieten sich wunderbare Möglichkeiten für chorisches und solistisches Musizieren.
Werke: Kleinere Werke runden den Themenkreis des Programms ab: Natürlich darf Musik von Heinrich Schutz nicht fehlen. Mit seinem doppelchörigen Da pacem (komponiert zum Fürstentag 1627 in Mühlhausen) sowie der Doppelmotette Verleih uns Frieden und Gib unsern Fürsten (aus Geistliche Chor-Music 1648, dem Jahr, in dem der Westfälische Friede den 30-jährigen Krieg beendete), ist Schütz prominent vertreten. Ein virtuoses, tonmalerisches Vokalwerk ist Cement Jannequins La guerra, das sich gut im Wechsel zwischen Tutti und Solisten-Ensemble singen lasst. Kontraste hierzu bilden die Fest- und Gedenksprüche von Johannes Brahms (daraus ein Satz), aber auch Rudolf Mauersbergers berühmte Motette Wie liegt die Stadt so wüst und leer und weitere Chormusik.