Die Bundesvereinigung Deutscher Orchesterverbände hat am 11.11.2016 im Rahmen eines Festakts dem Bayerischen Rundfunk, vertreten durch den Intendanten Ulrich Wilhelm, die Hans-Lenz-Medaille für herausragende Verdienste um das Amateurmusizieren verliehen.

Wie wichtig das Engagement des Bayerischen Rundfunks für die Wahrnehmung des Amateurmusizierens sei, betonte Ernst Burgbacher, Parlamentarischer Staatssekretär a.D. und Präsident der Bundesvereinigung Deutscher Orchesterverbände in seiner Laudatio: "Der Bayerische Rundfunk sorgt mit seinem Programm dafür, dass das Amateurmusizieren einem breiten Publikum vermittelt wird. Das ist auch ein Hauptanliegen der Bundesvereinigung Deutscher Orchesterverbände, die als Dachverband die Interessen der rund 2 Millionen Menschen vertritt, die bundesweit in ihrer Freizeit in etwa 35000 Orchestern und Ensembles musizieren. Gemeinsam ziehen wir am selben Strang.“

Als Beispiel für das erfolgreiche Zusammenwirken von Bundesvereinigung Deutscher Orchesterverbände, Bayerischem Rundfunk und Bayerischem Musikrat nannte Dr. Thomas Goppel MdL in seinem Grußwort als Präsident des Bayerischen Musikrats das Deutsche Musiktreffen 60plus, das im September in Bad Kissingen stattgefunden hat: "Vielfalt und Buntheit der dort präsentierten Musik haben alle begeistert!“

Von der großen Bandbreite und dem hohen Niveau des Amateurmusizierens konnten sich die Anwesenden bei der Verleihung der Hans-Lenz-Medaille selbst überzeugen: mit dem Jugendblasorchester Marktoberdorf, den Ensembles Violinissimo und Roggenstein sowie dem Jazzchor Miesbach gestalteten vier bayerische Preisträgerensembles des Deutschen Chor- bzw. Orchesterwettbewerbs den Festakt musikalisch. Zuvor hatte sich ein Symposium dem Thema "Laienmusik im Bayerischen Rundfunk“ gewidmet.

Intendant Ulrich Wilhelm freute sich über die Auszeichnung: "Die Hans-Lenz-Medaille ist für uns eine besondere Freude und Ehre zugleich. Die Laienmusik spielt im kulturellen Leben in Bayern eine wichtige Rolle. Chöre und Blaskapellen bringen Menschen aller Generationen zusammen und tragen viel zum Zusammenhalt unserer Gesellschaft bei. Für den Bayerischen Rundfunk ist die Laienmusik nicht nur Auftrag, sondern eine Herzensangelegenheit. Die Vereine und Verbände, die sich unter dem Dach der BDO zusammengeschlossen haben, sind unser enger Partner.“

Der BR unterhält einen eigenen Fachbereich "Laienmusik“ und sorgt neben regelmäßigen Sendungen auch für Mitschnitte bei Veranstaltungen sowie (Co-) Produktionen mit Orchestern, Chören und Ensembles. Davon profitiert nicht nur die Sparte Blasmusik als zahlenmäßig größter Bereich, sondern das ganze musikalische Spektrum, darunter auch Spielleute, Zupf- und Akkordeonorchester. Zur Nachwuchsförderung trägt der BR u.a. durch den RadioSalon U20 und die Verleihung eines Sonderpreises bei bayerischen Chor- und Orchesterwettbewerben bei. Auch die Klangkörper des BR wenden sich immer wieder mit verschiedensten Aktionen gezielt an die Jugend.

Die Hans-Lenz-Medaille wurde im Jahr 2006 anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der Bundesvereinigung Deutscher Orchesterverbände gestiftet. Sie wird einmal jährlich an Persönlichkeiten oder Institutionen vergeben, die sich in besonderer Weise um die breite Verankerung der Musik in der Gesellschaft, die Wertschätzung des Amateurmusizierens und insbesondere für die kulturelle Jugendbildung verdient gemacht haben.

Die Medaille erinnert an Hans Lenz, den dritten Präsident der Bundesvereinigung Deutscher Orchesterverbände und ersten Bundesminister für wissenschaftliche Forschung. Bis heute gültig ist seine Maxime "Nur Forschung und Bildung retten unsere Zukunft!“