Am kommenden Mittwoch, 22.10.2008, trifft Bundeskanzlerin Angela Merkel mit den Ministerpräsidenten der Länder zu ihrem ersten Bildungsgipfel zusammen. Die Kulturelle Bildung steht dabei nicht auf der Tagesordnung.

Dazu Christian Höppner, Generalsekretär des Deutschen Musikrates: „Der Deutsche Musikrat fordert die Verabredung konkreter Schritte für die Kulturelle Bildung bei dem kommenden Bildungsgipfel - mindestens aber die Verabredung eines zweiten Bildungsgipfel mit dem Schwerpunkt Kulturelle Bildung.

So erfreulich die Initiative der Kanzlerin zum Bildungsgipfel ist, so dringend notwendig ist die Befassung mit der Kulturellen Bildung. Bildung wird in der aktuellen Situation weitgehend auf die berufliche Qualifizierung reduziert. Ohne den Zugang zu einer qualifizierten und kontinuierlichen Kulturellen Bildung werden unsere Kinder, die Entscheidergeneration von morgen, nicht befähigt sein, verantwortungsvolle Entscheidungen zu treffen. Zur Menschenbildung gehören mehr als Fakten und Formeln. Das ganzheitliche Bildungsideal gerät zunehmend in eine Schieflage zu Lasten der Kulturellen Bildung.

Wir brauchen vor allem eine deutliche Prioritätensetzung für die Frühförderung. Für die Musik bedarf es beispielsweise der Aufnahme des Faches "Elementare Musikerziehung" in die Ausbildungsgänge für Erzieherinnen und Erzieher und der bedarfsgerechten Ausstattung der kommunalen Musikschulen. Die Familie ist immer noch der entscheidende Ort kindlicher Prägung. Immer öfter fehlt aber Eltern selbst die Erfahrung einer kontinuierlichen Kulturellen Bildung. Deshalb müssen für werdende Eltern weitere Maßnahmen verabredet werden, wie zum Beispiel die Einführung eines Kulturgutscheinheftes.

Die Bildungs- und Kulturhoheit der Länder darf nicht zum Stolperstein beim Ausbau der partnerschaftlichen Zusammenarbeit von Bund und Ländern werden. Mit dem Vorschlag einer gemeinsamen Stiftungsgründung liegt ein zukunftsweisender Vorschlag auf dem Tisch, der die gesamtstaatliche Verantwortung deutlich macht.“

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