Der diesjährige Deutsche Musikwettbewerb ist am 14. Juni mit einem fulminanten Abschlusskonzert in der Beethovenhalle Bonn zu Ende gegangen. Von den 120 am 5. Juni im Wettbewerb gestarteten Solisten und Ensembles überzeugten schließlich fünf herausragende Interpreten die 40-köpfige Fachjury:

· Alexej Gorlatch, Klavier (Münster)
· Alexander Schimpf, Klavier (Würzburg)
· Thomas Hecker, Oboe (Hannover)
· Duo Riul, Duo Klarinette-Klavier (Lübeck)
· sonic.art Saxophonquartett, Ensemble in freier Besetzung (Berlin)

16 weitere Künstler erspielten sich ein Stipendium und sind damit ebenfalls für die Teilnahme an der 53. Bundesauswahl Konzerte Junger Künstler (BA KJK), einzigartiges Förderprogramm des DMW und mit über 50 Jahren ältestes Projekt des Deutschen Musikrats, vorgeschlagen.

Das Posaunenensemble Hannover aus dem Kreise der Stipendiaten eröffnete im Großen Saal der Beethovenhalle das Abschlusskonzert mit tanzenden Rhythmen von Tylman Susato. An die offizielle Verleihung der mit insgesamt 62.000 Euro dotierten Preise und Stipendien des DMW schloss sich die Vergabe verschiedener hochdotierter Sonderpreise an.

So verlieh die Deutsche Stiftung Musikleben allen Preisträgern Jahresstipendien in Gesamthöhe von 27.000 Euro. Den diesjährigen ZONTA Musikpreis der Union deutscher Zonta Clubs in Höhe von 6.000 Euro erhielt das Stipendiatinnen-Duo Lorenz / Bernstorff (Duo Klarinette-Klavier). Auch der Erika Claussen-Preis der Freunde Junger Musiker Meerbusch-Düsseldorf über 3.000 Euro wurde ausgelobt und ging an den Pianisten und Preisträger Alexander Schimpf.

In Anwesenheit des Kulturdezernenten Dr. Ludwig Krapf, des Vizepräsidenten des Deutschen Musikrats Udo Dahmen sowie des DMW-Beiratsvorsitzenden Wolfgang Gönnenwein sorgte Alexander Schimpf für einen lyrischen Fortgang mit Beethovens kontrastreichem Klavierkonzert Nr. 4 op. 58.

Ihm folgte Thomas Hecker mit dem Konzert für Oboe in D-Dur von Richard Strauss. Die kontrapunktisch ebenso schlicht wie kunstvoll verarbeiteten Themen im Zusammenwirken mit Heckers hochklassigem Spiel ließen die Eigenarten der klanglichen Register der Oboe trefflich zur Geltung kommen. Alexej Gorlatch schließlich entließ die rund 800 begeisterten Zuhörer mit meisterhaft gespielten heroischen Klängen des 5. Klavierkonzerts in Es-Dur von Ludwig van Beethoven. Die frisch gebackenen Preisträger wurden vom Staatsorchester Rheinische Philharmonie (Koblenz) in Kooperation mit dem Beethoven Orchester Bonn unter der Leitung von Daniel Raiskin begleitet.

Am gestrigen Freitag begeisterten bereits die Stipendiaten im ausverkauften Studio der Beethovenhalle mit einem klangfarbigen Programm von Reger bis Poulenc.

Hintergrund:
Seit über 30 Jahren steht der vom Deutschen Musikrat ausgeschriebene Preis des Deutschen Musikwettbewerbs für die kontinuierliche Förderung musikalischer Spitzentalente. Der erfolgreiche Abschluss des Wettbewerbs bildet für die Preisträger und Stipendiaten gleichzeitig den Ausgangspunkt für attraktive und langfristig angelegte Förderprogramme des Deutschen Musikrates. Die Produktion von Debut-CDs in der Edition PRIMAVERA sowie die Vermittlung von Preisträgerkonzerten im In- und Ausland und bis zu 300 Kammerkonzerten pro Saison im Rahmen der Bundesauswahl Konzerte Junger Künstler (BA KJK) machen den Deutschen Musikwettbewerb zum begehrtesten nationalen Forum für den Musikernachwuchs in Deutschland.

Der Deutsche Musikwettbewerb ist mit stetig rotierenden Kategorien abwechselnd in Bonn und Berlin zu Gast und wird vom Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien sowie der Bundesstadt Bonn unterstützt. An der Finanzierung der Anschlussmaßnahmen beteiligen sich die Kulturstiftung der Länder sowie die Gesellschaft zur Verwertung von Leistungsschutzrechten (GVL). Der DMW ist eines von insgesamt 14 Förderprojekten des Deutschen Musikrates unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten.