Goyo Montero wird 2025 neuer Ballettdirektor an der Staatsoper Hannover. Er übernimmt die Position zum Start der Intendanz von Bodo Busse. Sein Vertrag hat eine erste Laufzeit von fünf Jahren. „Ich bin sehr glücklich darüber, dass ich mit Goyo Montero einen neuen Ballettdirektor für das Staatsballett Hannover gewinnen konnte, der zu den ganz Großen der Ballettszene gehört und mit zahlreichen internationalen Tanzpreisen ausgezeichnet wurde“, sagt Bodo Busse. Vom erzählerischen Handlungsballett bis zur abstrakten Choreografie – als Tänzer ursprünglich selber vom klassischen Ballett kommend, suche Goyo Montero als Choreograf stets nach neuen Formen des zeitgenössischen Balletts, so Busse. „Er lässt aus der kreativen musikalischen Recherche immer wieder überraschende tänzerische und ästhetische Funken schlagen.“ In der Tanzwelt bestens vernetzt, kuratiere er neben seinen eigenen Arbeiten ein spannendes internationales Repertoire.
 
Goyo Montero, seit 2008 Chefchoreograf und Ballettdirektor am Staatstheater Nürnberg, hat mit seiner künstlerischen Handschrift die Arbeit und Reputation des Staatstheater Nürnberg Ballett nachhaltig geprägt. Neben seinem Engagement in Nürnberg, konnte Montero sich einen Ruf als international stark gefragter Choreograf erarbeiten und schuf so beispielsweise Werke für Les Ballets de Monte Carlo, das Royal Ballet London, Birmingham Royal Ballet, Acosta Danza, Diana Vishneva Context Festival, National Ballet Sodre, Compañia Nacional de Danza, Ballett der Oper Rom, Finnisches Nationalballett und National Ballet of Cuba. Für die Hannoversche Compagnie erarbeitete Goyo Montero 2023 gemeinsam mit Marco Goecke und Christian Blossfeld den Dreiteiler Spiel des Lebens, zu der er seine Neukreation Tilt beisteuerte.
 
Ab Sommer 2025 wird Goyo Montero Leiter der Sparte Ballett an der Staatsoper Hannover. „Ich habe das Gefühl, dass die Chemie zwischen Bodo Busse und mir stimmt, denn wir beide setzen große Hoffnungen in die Zukunft des Staatsballetts Hannover. Ich habe große Lust, dieses neue Projekt zu starten und die neue Herausforderung anzunehmen“, erklärt Goyo Montero zu seinem künftigen Engagement in Hannover.
 
Ballettdirektor Christian Blossfeld wird das Staatsballett Hannover noch in der nächsten Spielzeit führen, er hatte im April 2023 nach Ausscheiden von Marco Goecke die Leitung der Tanzsparte übernommen. „Ich habe größten Respekt vor der Arbeit und den kreativen Geist, den Christian Blossfeld für das Staatsballett Hannover einbringt. Er hat die Leitung der Compagnie in einer extrem schwierigen Situation übernommen, das Ensemble umsichtig zusammengehalten und ein spannendes, künstlerisches Programm kuratiert“, sagt Bodo Busse. Dennoch habe er sich die Entscheidung nicht leicht gemacht, dem Staatsballett Hannover zusammen mit einem sowohl choreografierenden als auch kuratierenden Ballettdirektor zukünftig eine neue künstlerische Identität zu geben. „Nach vielen Überlegungen bin ich zur Überzeugung gelangt, dass das der richtige Weg ist.“
 
Mit der Bekanntgabe von Goyo Montero als nächstem Ballettdirektor und der Verlängerung von Generalmusikdirektor Stephan Zilias um eine Spielzeit steht damit ein weiteres Mitglied des künstlerischen Leitungs-Teams um Bodo Busse fest.

Goyo Montero

Goyo Montero wurde 1975 in Madrid geboren. Er absolvierte seine Ausbildung zunächst bei Carmen Roche und am Königlichen Konservatorium für Professionellen Tanz in Madrid und vervollständigte sie dann an der Schule des Kubanischen Nationalballetts unter der Leitung von Alicia Alonso.
 
Seine Karriere als Tänzer begann im Alter von 17 Jahren im English National Ballet und setzte sich später fort als Solist an der Oper Leipzig, im Ballett des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden, im Königlichen Ballett von Flandern und als Erster Solist an der Deutschen Oper Berlin.
 
Zu den Auszeichnungen, die er in seiner Karriere als Tänzer erhalten hat, gehören der Prix de Lausanne (1994) sowie der Grand Prix und die Goldmedaille des Luxembourg International Dance Competition (1996).
Kritiker des Dance Europe Magazine nominierten ihn als „Besten Tänzer“ der Saison 2003/04. 2011 ehrte das spanische Kulturministerium den Choreografen und Tänzer mit dem Premio Nacional de Danza in der Kategorie Interpretation.
 
Als Choreograf schuf Goyo Montero 25 Produktionen für seine Compagnie, das Staatstheater Nürnberg Ballett, und kreierte darüber hinaus für Compagnien wie Les Ballets de Monte Carlo, das Royal Ballet London, Birmingham Royal Ballet, Acosta Danza, Diana Vishneva Context Festival, National Ballet Sodre, Compañia Nacional de Danza, Ballett der Oper Rom, Finnisches Nationalballett und National Ballet of Cuba.
 
Eine langjährige Beziehung verbindet Goyo Montero mit dem Prix de Lausanne: als regelmäßiges Mitglied der Jury, als Choreograf und künstlerischer Leiter zweier choreografischer Projekte (2018 und 2023) mit ausgewählten Studierenden der Partnerschulen des Prix de Lausanne (Uraufführungen: Pulse und Bold).
 
Für seine Choreografien wurde er mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, darunter: der Preis Villa de Madrid, der 1. Preis des Iberoamerikanischen Choreografie-Wettbewerbs, der Preis Villanueva (verliehen von der UNEAC Vereinigung kubanischer Autoren und Journalisten), der Preis Teatro de Madrid und der Premio Nacional de Danza des spanischen Ministeriums für Kultur. Zudem wurde Goyo Montero mit dem Kulturpreis der IHK der Mittelfränkischen Wirtschaft (2009) und dem Kulturpreis Bayern (2014) ausgezeichnet.
 
Als Direktor verfügt Goyo Montero über 17 Jahre Erfahrung in der Leitung der Ballettsparte des Staatstheaters Nürnberg, der zweitgrößten Ballettcompagnie Bayerns.
 
Unter seiner Direktion erhielt das Staatstheater Nürnberg Ballett zahlreiche Auszeichnungen. 2018 wurde seine Compagnie mit dem Deutschen Tanzpreis in der Kategorie „Aktuell“ für „herausragende Entwicklung im Tanz“ ausgezeichnet. Im gleichen Jahr wurde Goyo Montero bei der Kritikerwahl von Dance Europe zum besten Ballettdirektor gewählt.
 
2023 erhielt Goyo Montero die Auszeichnung Pro meritis scientiae et litterarum des Bayerischen Staatsministers für Wissenschaft und Kunst, eine der höchsten Anerkennungen des Kulturstaates Bayern zur Ehrung herausragender Persönlichkeiten für deren Verdienste um Wissenschaft und Kunst.