Das Ministerium für Wissenschaft, Weiterbildung, Forschung und Kultur weist den in der heutigen Ausgabe der Rhein-Zeitung, Ausgabe Koblenz, von Herbert Grohe, Vorsitzender des Freundeskreises, erhobenen Vorwurf zurück, die Übereinkunft zwi-schen dem Kulturministerium, der Deutschen Orchestervereinigung und dem Deut schen Bühnenverein über die Grundzüge der Orchesterstrukturreform sei „ein Täu-schungsmanöver“. „Dieser Vorwurf ist unverantwortlich, weil er unterstellt, dass nicht nur Minister Zöllner, sondern auch die Tarifparteien die Öffentlichkeit hinters Licht geführt hätten. Dies ist mitnichten der Fall“, sagte der Pressesprecher des Ministeriums, Michael Au.

Er wies darauf hin, dass die am Montag dieser Woche öffentlich vorgestellte Übereinkunft die Zahl der Planstellen enthalte, die im Haushaltsplan ab dem Jahr 2006 festgelegt sein sollen. Eine solche Festlegung sei wichtig im Hinblick auf die Eingruppierung der Musikerinnen und Musiker, die Außendarstellung der Orchester und die Benennung der prinzipiell besetzbaren Stellen.

Gerade um Missverständnisse in der Zukunft zu vermeiden, ob und was mit vorhandenen Haushaltsmitteln finanziert werden kann, seien unter Punkt 1b der Übereinkunft die Beträge für die festen Personalkosten genannt worden. Diese Beträge errechneten sich, wie Minister Zöllner in der Pressekonferenz vorgerechnet habe, für die Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz durch Multiplikation der derzeitigen durchschnittlichen Personalkosten mit der Zahl von 78 Stellen, hinsichtlich der Orchester in Mainz und Koblenz durch Multiplikation der Stellenzahl 60 mit den durchschnittlichen Personalkosten von Mainz.

Wie viele Stellen mit dem ab 2006 zur Verfügung stehenden Geld finanziert werden können, lasse sich gegenwärtig nicht beziffern. Dies hänge von den im Einzelfall sehr unterschiedlichen Kosten pro Stelle ab. So betrügen beispielsweise beim Kob-lenzer die Kosten für den kostengünstigsten Musiker rund 40.000 Euro und für den kostenintensivsten Musiker bei 64.500 Euro pro Jahr.

Das Land habe selbstverständlich ein großes Interesse, die jungen – und damit auch kostengünstigeren - Musikerinnen und Musiker in den Orchestern zu halten und zugleich den älteren – und kostenintensiveren – attraktive Alternativangebote zu machen. Ob dies gelinge, werde im Laufe der nächsten Zeit ebenso geklärt wie die Frage, ob sich zum Beispiel aus Mitteln der zu gründenden Stiftungen oder durch bürgerschaftliches Engagement weitere Stellen finanzieren lassen. All dies berücksichti-ge noch nicht die Möglichkeiten, die sich durch die Ausweitung von Teilzeitarbeit böten.

Über jeden einzelnen Punkt der Übereinkunft seien die Orchestervorstände und Personal- bzw. Betriebsräte informiert gewesen, da sie an allen Gesprächen des Lenkungsausschusses teilgenommen hätten, sagte der Sprecher.

Im Übrigen müsse die Qualität der Übereinkunft als Ganzes gesehen werde, wozu beispielsweise auch die innere Kooperation zähle. „Mit dem Gesamtpaket wird das Einsparziel erreicht, zugleich aber die künstlerische Leistungsfähigkeit der Orchester gewährleistet“, sagte der Sprecher.
Quelle:
Ministerium für Wissenschaft, Weiterbildung, Forschung und Kultur · Herausgeber: Staatsminister: Prof. Dr. E. Jürgen Zöllner Verantwortlich für den Inhalt: Pressereferent Michael Au
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