unisono Deutsche Musik- und Orchestervereinigung ist entsetzt über den Beschluss der bayerischen Landesregierung, ab dem kommenden Schuljahr in Grundschulen das Fach Musik mit den Fächern Kunst und Werken zusammenzulegen. Dafür soll es mehr Mathematik- und Deutschunterricht geben. Hintergrund hierfür ist das miserable Abschneiden von Schülerinnen und Schülern beim jüngsten PISA-Test.

„Gemeinsames Singen und Musizieren in Grundschulen ist ein elementarer Bestandteil der kindlichen Persönlichkeitsbildung“, sagt unisono-Geschäftsführer Gerald Mertens. „Zwei Stunden Musikunterricht pro Woche im bisherigen Lehrplan sind schon jetzt ein absolutes Minimum. Eine Zusammenlegung mit den Fächern Werken und Kunst im Belieben von Schulen und Lehrkräften entwertet alle drei Fächer. Kinder haben ein Anrecht auch auf eine umfassende musikalische Bildung, die nicht vom Geldbeutel der Eltern abhängen darf. Außerdem ist wissenschaftlich belegt, dass Singen und Musizieren den Spracherwerb und andere kognitive Kompetenzen von Kindern stärken. Hier zu kürzen ist absolut kontraproduktiv.“

„Woher sollen das Musikpublikum der Zukunft, aber auch die jungen Sängerinnen und Musikerinnen für Chöre, Orchester und Musikvereine herkommen, wenn nicht einmal mehr in der Grundschule eine Erstbegegnung mit Musik für alle Kinder ohne Rücksicht auf ihre soziale Herkunft ermöglicht wird?“, fragt Mertens. „Eine umfassende kindliche Bildung in der Schule muss Musik als eigenständiges Fach vorsehen und darf nicht gegen Mathematik, Deutsch und andere Fächer ausgespielt werden. Die bayerische Landesregierung sollte ihren Beschluss dringend revidieren“, fordert Mertens abschließend.

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